Als im November 2014 die Jahreshauptversammlung des FC Bayern anstand, fand sich u.a. folgender Vorschlag zur Satzungsänderung auf der Tagesordnung: Bisher durften laut den Vereinsregeln nur »unbescholtene Personen« als Mitglieder aufgenommen werden. Nun sollte der entsprechende Passus in den Statuten dahin abgeändert werden, dass zukünftig jede Person Zugang haben könnte, die »die Ziele des Clubs unterstützt«. Auf ihre Unbescholtenheit käme es danach nicht mehr an. In der Presse wurde sofort gemunkelt, dieser Antrag sei darauf zurückzuführen, dass einige prominente Mitglieder des Vereins nicht mehr als »unbescholten« im Sinne der eigenen Satzung gelten konnten. Immerhin befand sich ein landesweit bekannter Vertreter des Vereins zum damaligen Zeitpunkt wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe in Haft.
Dieses Phänomen, dass gute moralische Ansprüche der Realität angepasst werden, findet sich allerdings nicht nur im Fußball. Man hat den Eindruck, es müssen nur genügend Menschen das Falsche tun, dann wird es nicht mehr »falsch« genannt. Sei es Ehebruch, Lüge, Diebstahl oder Betrug.
Wie sieht Gott so etwas? Passt er seine Maßstäbe dem Zeitgeist oder gar den individuellen moralischen Fähigkeiten der Menschen an? Sicher nicht. Gott ist unveränderlich, und daher auch unveränderlich gerecht. Seine Satzung bedarf keiner Anpassung. Wer in seinem Team mitspielen will, muss hundertprozentig »unbescholten«, also frei von jedem Fehler in Gedanken, Wort und Tat sein. Aber wer kann dann in Gottes »Verein« Mitglied werden? Nur einer hat sich dafür qualifiziert: Jesus Christus, der Mensch gewordene Sohn Gottes. Und nur auf seine Vermittlung hin können wir bei Gott Aufnahme finden. Markus Majonica