Am 6. Dezember 2013 richtete das Orkantief »Xaver« schwere Schäden an der Küste an. Dächer wurden abgedeckt, umgestürzte Bäume legten den Bahnverkehr lahm. Die Fähren zu den Nordseeinseln fielen tagelang aus. Trotzdem kam es nicht wie früher zu großflächigen Überflutungen und vielen Toten. Man hatte aus der Vergangenheit gelernt. Nach der schlimmen Sturmflut von 1962 mit Hunderten von Toten wurden u.a. Deiche und Fluttore verstärkt.
Nur im Cuxhavener Ortsteil Sahlenburg liegt noch immer ein Wohngebiet ohne echten Deichschutz auf Meereshöhe. Bund und Land wollten den Deich komplett finanzieren, aber die Stadt Cuxhaven lehnte ab – wegen des Fremdenverkehrs. Ein hoher Deich würde den Meerblick von der Strandpromenade aus beeinträchtigen und Baulärm verursachen. Als nun Orkan »Xaver« aufzog, wurde eine Unmenge von Sandsäcken aufgestapelt, mehr als man selbst hatte. Besser vorbereitete Nachbarorte halfen aus. So schwappte zwar viel Wasser über die notdürftige Absperrung, aber die große Katastrophe wurde verhindert.
Parallelen zu dieser Situation kann man in allen Lebensbereichen feststellen. Menschen tun das, was vordergründig günstig erscheint. Kurzfristige Vorteile zählen mehr als Nachhaltigkeit. Wenn man nicht mehr weiter weiß, nimmt man die Hilfe anderer in Anspruch.
Besonders tragisch ist das, wenn Menschen Gott gegenüber auf das kurzfristige Vergnügen setzen statt auf Nachhaltigkeit. Gott will jedem Menschen ewiges Leben geben. Man darf nur den Schutzwall gegen das ewige Verderben nicht verschmähen. In Sahlenburg haben Nachbarorte mit Sandsäcken ausgeholfen. Wenn wir an unserem Lebensende vor Gott stehen, gilt aber einzig und allein, ob Christus uns gerettet hat.
Hartmut Ulrich