St. Alexander und Theodor sind die Kirchenpatrone der Ottobeurer Basilika. Die Sandsteinfiguren der Heiligen – jeweils vier Meter hoch und 6,5 Tonnen schwer – waren in 35 m Höhe an der Kirchenfassade angebracht. Lange konnten sie dort nur von den Tauben und dem Uhu bewundert werden, der in einem der Türme eine Bleibe gefunden hatte. Für die zahlreichen Besucher der Kirche waren die Figuren kaum zu sehen – bis zum Jahr 2014. Bei der Restaurierung der Figuren erkannte man nämlich, dass man sie aufgrund ihres Zustands nicht mehr am ursprünglichen Standort lassen konnte. An ihrer Stelle wurden daher witterungsbeständige Kopien angebracht. Die beiden Originale stehen heute auf der Grünfläche vor der Basilika und können von Besuchern aus nächster Nähe bewundert werden. Ein Festredner bemerkte bei ihrer Enthüllung: »Die Heiligen sind zu uns auf die Erde gekommen.«
Auch der heilige Gott konnte lange Zeit nur von den Engeln »in den Himmeln« bestaunt werden – bis Jesus Christus zu uns kam! Durch ihn kam Gott »zu uns auf die Erde«. »Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes« (Kolosser 1,15), die »Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens« (Hebräer 1,3). Obwohl er »in Gestalt Gottes« war, nahm er doch »Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist« (Philipper 2,6-7). Johannes schreibt: »Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht« (Johannes 1,18). Er durfte ihn mit seinen eigenen Augen sehen und mit seinen Händen betasten. Wer den Sohn Gottes »gesehen hat, hat den Vater gesehen« (Johannes 14,9), und wer Gott begegnen will, muss Jesus kennenlernen. Am besten geht das, wenn Sie die Evangelien lesen. Die Heiligen Schriften sind es nämlich, die von ihm »zeugen«! Peter Güthler