Als aber 40 Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.
Apostelgeschichte 7,30
40 Jahre Wüste, Arbeiten unter seinem Niveau, 40 Jahre vertane Zeit – gemessen an dem Anspruch, den Mose ursprünglich an sein Leben stellte. Was hätte er für Zukunftsaussichten aufgrund seiner Begabungen und seiner Ausbildung gehabt! Und nun lebte er nach seinem Absturz schon 40 Jahre in der Wüste. Wer kennt so etwas? Plötzlich gibt es einen Knick in der Lebensgeschichte, vielleicht durch Krankheit, Unfall, Verlust eines geliebten Menschen, Wegfall der Arbeitsstelle oder Änderung des politischen Systems. Plötzlich ist alles anders. Wo ist Gott? Hat er etwas übersehen, vergessen?
Das mag sich Mose gefragt haben. Doch dann begegnet ihm Gott auf ganz unerwartete Weise: in einem brennenden Dornbusch. Der Dornbusch ist ein Bild von Unbrauchbarkeit. Er bringt nichts hervor, was nützlich wäre. Darin ähnelt er Mose und uns allen. Wir sind durch unsere Sünde für Gott unnütz und können nichts hervorbringen, was vor ihm bestehen kann. Das Feuer steht für Gottes Heiligkeit und Gericht. Er muss unsere Sünde verurteilen, und er verurteilt auch das, was Mose getan hat. Und dennoch verbrennt der Dornbusch im Feuer des Gerichts nicht. Mose darf in Gottes Gegenwart treten, weil Gott ihm vergibt.
Jesus Christus ging stellvertretend für uns in das Gericht am Kreuz und überwand den Tod, als er auferstand. Und das tat er für jeden, der glaubt. Er streckt uns die Hand entgegen, um uns zu führen und zu stärken – für ein neues Leben, für neue Aufgaben und für ein Ziel, für das es sich zu leben lohnt. Mose nahm diese Hand an und verstand später, wofür die lange Zeit des Wartens nötig war. Auch wir können die ausgestreckte Hand Jesu annehmen und mit ihm durchs Leben gehen: an seiner wunderbaren Hand in eine gute Zukunft.
Marcus Nicko