Uns geht es sehr wahrscheinlich wie vielen Eltern: Stück für Stück arbeitet man die Schullaufbahn der Kinder mit durch. So z. B. in Mathe. Zuletzt besprach ich mit unserem Sohn die Multiplikation mit positiven und negativen Zahlen. Natürlich prägte ich ihm ein, stets auf die Vorzeichen zu achten, denn diese sind für das Ergebnis entscheidend. Beim Üben stellten wir fest: Ich kann eine noch so große positive Zahl nehmen; wenn ich sie mit einer negativen Zahl – und sei sie noch so klein – multipliziere, wird auch die allergrößte Zahl im Ergebnis negativ!
Für mich illustriert dieses mathematische Faktum gut das biblische Urteil über unser menschliches Lebenswerk. Tatsächlich können Menschen unglaublich viel erreichen, Beeindruckendes leisten und Großartiges bewegen, sei es in sozialen, intellektuellen oder kulturellen Belangen. Die positive »Zahl« menschlicher Verdienste kann also – um im Bild zu bleiben – immens groß sein. Allerdings ist zu beachten, dass dieser positive Wert nach göttlicher Arithmetik unauflöslich in Verbindung steht mit dem Wert des menschlichen Herzens. Doch das menschliche Herz ist von seiner moralischen Struktur her nach Gottes Beurteilung »böse von seiner Jugend an«. Es hat sozusagen ein negatives Vorzeichen. Multipliziere ich ein noch so beeindruckendes Lebenswerk hiermit, so bleibt die Bilanz daher dennoch zwangsläufig negativ.
Möchte man aus Gottes Sicht ein positives Gesamtergebnis des Lebens, müssen alle beteiligten Faktoren positiv sein, also auch das Herz. Hier muss es zu einem Vorzeichenwechsel kommen. Doch wie geschieht das? Es gibt nur einen Weg: Wir müssen eine neue, positive Version unseres Herzens erhalten. Doch das kann nur Gott schenken. Markus Majonica