Anfang letzten Jahres veröffentlichten Forscher der Washington University in St. Louis eine Studie über die Auswirkungen mütterlicher Zuwendung auf das Gehirn von Kleinkindern. Die Professorin für Psychiatrie Joan Luby kam in der langfristigen Studie mit 92 Kindern zu dem Ergebnis, dass der liebevolle und unterstützende Umgang von Müttern mit ihren Kindern in den ersten Lebensjahren einen starken Einfluss auf das Wachstum wichtiger Gehirnregionen hat. Die in der Studie untersuchte stärkere Entwicklung der Hirnregion des Hippocampus wirkt sich bei den jungen Menschen z. B. auf das Gedächtnis, die Emotionen sowie deren Verarbeitung und bei der Stressbewältigung aus.
In der Entwicklungspsychologie ist der Zusammenhang zwischen der liebevollen Zuwendung von Müttern und dem emotionalen Reifungsprozess von Kindern schon länger bekannt. Kinder, die in jungen Jahren Geborgenheit, Liebe und Annahme erfahren, haben in späteren Jahren viel seltener mit Verhaltensauffälligkeiten und seelischen Störungen zu kämpfen.
Vater und Mutter zu sein, sind zwar herausfordernde Aufgaben, gleichzeitig ist Elternschaft aber eines der schönsten Geschenke, das Gott sich für uns Menschen ausgedacht hat. Gerade in den ersten Lebensjahren sind die Kinder besonders auf liebevolle Zuwendung angewiesen. Wenn eine Frau finanziell in der Lage ist, sich in dieser Zeit voll und ganz ihren Kindern zu widmen, gibt sie ihnen mehr für ihr späteres Leben mit, als man mit Geld aufwiegen kann. Doch auch wenn die individuelle Situation es nicht zulässt, zu Hause zu bleiben, zeigt die Untersuchung: Als Eltern sollten wir jede Chance nutzen, unseren Kindern Liebe und Geborgenheit zu schenken.
Andreas Droese