Sich darüber Gedanken zu machen, lohnt sich schon; denn wie gut wäre es, wenn wir alle gut wären und nur Gutes täten und es uns allen gut ginge!
Manche meinen, alles sei gut, wenn wir möglichst viel Hab und Gut besäßen, oder gar das Gut des Grafen Sowieso; aber davon will ich nicht reden; denn abgesehen davon, dass das doch nur Wunschdenken bliebe, hat es noch keinem gutgetan, allzu sehr hinter irdischem Gut her zu sein.
Im Neuen Testament ist das Eigenschaftswort »gut« die Übersetzung von zwei verschiedenen Wörtern. Das eine bedeutet, dass man einem Ideal nahe gekommen ist, wie ein Schüler, der eine Zwei in einer Arbeit erhalten hat, weil er ziemlich alles so gemacht hat, wie es die Aufgabe oder der Lehrer verlangt hatten. Das ist natürlich ein lohnendes Ziel. Wie gut wäre es, wenn unser Handeln dem Ideal der Nächstenliebe entspräche, wenn wir anderen Menschen Freude machten, oder das Richtige zur rechten Zeit täten!
Das andere Wort für »gut« meint das moralisch Gute. In diesem Sinn ist nur das gut, was mit Gottes Geboten übereinstimmt, weil einzig Gott gut ist. In unserem Tagesspruch steht genau dieses Wort. Und der Herr Jesus Christus sagt damit, dass alles Gute von Gott kommt. So kann in diesem Sinn niemand etwas Gutes tun, wenn er nicht vorher nach Gottes Willen und Absichten gefragt hat.
Wie gut, dass wir die Bibel haben, die uns sagt, was der gute Gott von uns haben will; so können auch wir etwas wahrhaft Gutes tun, wenn wir Gott wirklich kennen.
Hermann Grabe