Wohl schon viele von uns mussten in ihrem Leben große Lasten tragen. Krankheiten, Verluste, Überforderungen können Menschen in äußerste Verzweiflung treiben. Im Jahr 2015 wurden deutschlandweit 10.080 Selbstmorde registriert. Damit sterben in Deutschland deutlich mehr Menschen durch Suizid als zum Beispiel aufgrund von Verkehrsunfällen, Drogen und HIV zusammen.
Im Jahre 2013 litt ich lange Zeit an einem Burnout, durch das ich Gefühle der Verzweiflung kennenlernte, aber auch Auswege und Perspektiven. Rückblickend kann ich sagen, dass mir Gott in meiner Not geholfen und mich getragen hat. Steckt man hingegen aktuell in einer Notlage, so ist es schwierig, einem Gott zu vertrauen, der diese Notlage offensichtlich zulässt. Der Erfahrung der Not und des gleichzeitigen Beistands Gottes gewiss zu sein, ist für mich zu einem unschätzbaren Gewinn geworden. Ich weiß, Gott trägt mich. Mein Gebet ist, dass sich dieses Wissen tief in meine Seele einprägt, damit ich, wenn es wieder mal Nöte gibt – und diese werden mit Sicherheit kommen –, bewusst und zuversichtlich mit Gottes Hilfe rechne und in seiner Gnade durch diese Bedrängnis hindurchgetragen werde.
In meinem persönlichen Umfeld gibt es Menschen die sehr krank sind. Ich weiß nicht, ob sie Gott in ihre Krankheit mit einbeziehen. Ich weiß aber, dass es für mich unvorstellbar ist, ohne Gott solche Lasten zu tragen. Als gläubiger Mensch habe ich die gewisse Zusage Gottes aus seinem Wort. Er wird mich tragen, dass ich nicht meinen Fuß an einen Stein stoße (Psalm 91,12). Er wird mich wie ein Lamm im Bausch seines Gewandes tragen (Jesaja 40,11). Dafür bin ich unendlich dankbar.
Axel Schneider