Eine Kollegin in der Schule ist völlig überreizt. Sie fragt sich, was bloß mit den Kindern los ist. Im Lehrerzimmer wird das Thema aufgegriffen, und ein Lehrerkollege antwortet energisch: »Das Hauptproblem ist doch, dass die Kinder zu Hause nicht mehr ausreichend von den Eltern betreut werden!« Die Natur lehre uns doch schon, dass die Jungen im Schutz der Mama aufwachsen. Berufliches und Privates seien für Mütter nicht miteinander in Einklang zu bringen. Eine ganz schön steile These. Wie denken meine anderen Kollegen über diesen provokanten Gedanken? Manche pflichten ihm bei, bei anderen herrscht peinliches Stillschweigen.
Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gab 2020 bekannt, dass in Deutschland 2 358 000 Kinder in alleinerziehenden Haushalten groß werden. Das entspricht ca. 84 000 Schulklassen! 90% dieser Haushalte werden allein von Frauen gestemmt. Woher bekommen die Kinder die nötige Aufmerksamkeit, wenn Papa weg ist und Mama arbeiten gehen muss? Wer verbringt Zeit mit den Kindern, hört ihnen zu, schätzt sie wert?
Gott schätzt Familien und liebt Kinder. Von Jesus Christus lesen wir in der Bibel, wie er die Kleinen segnete und in den Arm nahm. Ihnen Nähe und Wärme gab. Wie sehr blühen Kinder auf, wenn Mama und Papa ihnen ebendas schenken können. Und wie sehr leiden Kinder darunter, wenn der Haussegen schief hängt. Wenn Paare auseinandergehen, sind es die Kinder, die wohl am meisten die Leidtragenden sind. Dass Familie schwierig sein kann, weiß Gott. In der Bibel steht viel über Erziehung und zwischenmenschliche Probleme. Gott weiß darum und nimmt das sehr ernst. Und er möchte mit seinen guten Geboten Helfer und Heiler sein. Er möchte Kinder und Familien aufblühen sehen. Lucas Müller