Das Buch Rut in der Bibel schildert eine der schönsten Liebesgeschichten der Welt. Damals waren die Eltern bei der Suche nach dem Lebenspartner noch viel stärker einbezogen. So wird der Ausspruch der Israelitin Noomi in unserem Tagesvers gegenüber Rut, ihrer verwitweten Schwiegertochter, verständlich. Er macht auch deutlich, worum es bei der Eheschließung vorrangig geht: Die Ehe soll ein Ort der Geborgenheit, der Sicherheit und des Schutzes, aber auch der sozialen Absicherung sein. Die Geschichte von Rut zeigt einige weitere Grundsätze in Bezug auf die Ehe, die man entgegen dem heute weit verbreiteten liberalen Denken beachten sollte, um Gelingen mit dem Partner zu haben: 1. Die Ehe ist von Gott gestiftet, deshalb sollte sie vor ihm und nach seinem Willen geschlossen werden; 2. eine Ehe dient letztlich einem höheren Zweck, als nur dem, einen Sexualpartner zu finden; es geht darum, Gottes Willen zu erfüllen und seinem Plan in dieser Welt zu dienen; 3. die Ehepartner sollen über die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse hinaus den Blick auf die Bedürftigkeit und Not anderer richten und ihnen helfen. – Von der Beachtung solcher Grundsätze hängt ab, ob die Ehe eine wirkliche Heimstätte, ein Ort der Zuflucht, ein »Ruheplatz« wird. Im Grunde lässt sich das Ganze auch mit der Regel zusammenfassen, die Jesus Christus im Neuen Testament seinen Nachfolgern nannte: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.«
Gott hatte niemals im Sinn, die Ehe zum Ort von Auseinandersetzung und Streit werden zu lassen. Das kann jedoch sehr leicht geschehen, wenn Ehepartner von Gott abgewendet und auf sich selbst gerichtet leben.
Joachim Pletsch