Erinnern wir uns noch? Gurken, Tomaten, Sprossen, Salat! Die Quelle von EHEC wurde lange nicht gefunden. Ein ganzes Volk war beunruhigt. Betriebe wurden lahmgelegt, ganze Existenzen bedroht. Und wo gibt es Trost für die Betroffenen und die Angehörigen, die ihre Lieben verloren haben?
Ist es nicht paradox, dass gerade die besonders bedroht sind, die mit viel Gemüse und Salaten gesund leben wollen? Wo finden wir Sicherheit? Dabei sitzt uns der Schock von Fukushima noch in den Knochen. Wir sind hier nicht von einem Tsunami bedroht, doch können wir deshalb besser schlafen? Gibt es überhaupt so etwas wie echte Geborgenheit und Zuversicht? Wohin können wir uns wenden?
Ich erinnere mich an eine Situation in der Bibel: Die Jünger Jesu sind unterwegs in einem Boot. Heftiges Unwetter zieht auf. Der Sturm peitscht, Wellen schlagen über Bord. Das Boot droht zu sinken. Die wettererfahrenen Fischer bekommen es mit der Angst zu tun. Ihr Leben ist in Gefahr. Plötzlich kommt Jesus zu ihnen. Zu Fuß! Er läuft über die Wellen! Alles Bedrohliche, die unkontrollierbaren Umstände, alles ist unter seinen Füßen, unter seiner Kontrolle. Er steigt zu den verängstigten Jüngern ins Boot, gebietet Meer und Wind, und alles wird still. Friede. Geborgenheit. Freude breitet sich aus.
Hier ist eine wichtige Lektion: Was uns Stabilität und Sicherheit gibt, ist nur außerhalb von uns selbst zu finden! Es ist wie bei einem Anker: Solange er auf dem Schiff liegt, nützt er nichts. Wird er jedoch ausgeworfen und hakt sich an dem ein, das wirklich stabil und sicher ist, hält er das Schiff fest. Genau das ist die Erfahrung von Menschen, die im Alltag mit Gott rechnen. Berndt Mokros