Wie gut, dass es sie gibt: das Rote Kreuz, die Johanniter, die Malteser und die vielen Hilfsorganisationen. Sie rufen auf zum Helfen. Wir fragen uns allerdings oft: Sollten wir helfen? Und wie können wir helfen? Aber dann denken wir auch gleich: Was habe ich davon?
Die eigenen Interessen schieben sich dabei in den Vordergrund: Es kostet mich Geld, Einsatz, Kraft und Zeit. Meine Pläne werden durchkreuzt. Soll ich mir die Finger schmutzig machen an Dingen, die mir selbst nichts einbringen? - Wer so fragt, wird immer einen Grund finden, seine Hilfe zu verweigern. Doch wenn wir selbst in Not sind, dann schreien wir um Hilfe und haben kein Verständnis für die unbarmherzigen Freunde, die uns im Elend allein lassen.
Dazu erzählt uns Jesus Christus die Geschichte vom »barmherzigen Samariter«: Zwei Passanten verschließen ihre Augen vor der Not des am Wegrand liegenden schwer Verwundeten. Zum Glück aber kommt einer, dem das Leid des Fremden zu Herzen geht. Er unternimmt konkrete Schritte, ihm zu helfen und seine Wunden zu heilen (nachzulesen in Lukas 10,25-37). Genauso hat Jesus, der Sohn Gottes, sich unserer aussichtslosen Lage erbarmt. Er sah, wie wir unter dem von der Sünde zerstörten Leben seufzten. Er stieg hinein in den tiefsten Abgrund unserer Gottesferne. Er nahm unsere Sündenschuld auf sich und erduldete an unserer Stelle das furchtbare und gerechte Gericht Gottes. Sein Ziel war es, uns zu retten, uns in eine neue Lebensbeziehung mit Gott zu bringen und uns das verlorene Paradies wiederzugeben.
Wer diese Rettung erfahren hat, müsste doch eigentlich gerne bereit sein, anderen in ihrer inneren und äußeren Not zu helfen. Siegfried Lambeck