Öffne deinen Mund für den Stummen, für die Rechtssache aller Unglücklichen.
Sprüche 31,8
Seit 2009 organisiert Gerda Ehrlich jede Woche die »Beständige Mahnwache vor der nordkoreanischen Botschaft« in Berlin (idea vom 2.6.21). Die gelernte Außenhandelsökonomin will damit auf die brutale Diktatur und das Leid der Christen in dem kommunistischen Land aufmerksam machen. Das tut sie, ob es stürmt oder schneit, ob es in Strömen regnet oder die Sonne scheint. Die Nordkoreaner beschweren sich regemäßig beim Auswärtigen Amt und der Polizei über diese Mini-Demonstration. Einmal in der Woche gibt es diesen kleinen Protest, von vielen nicht registriert, aber in Treue und Beharrlichkeit durchgeführt.
Die mutige Frau ist in der DDR aufgewachsen und hatte wegen ihrer Haltung und ihrer Mithilfe in der Jugendarbeit einer christlichen Gemeinde berufliche Nachteile in Kauf genommen. In den 90er-Jahren hörte sie einen Vortrag von »Open Doors« über die extrem schlimme Situation der Christen in Nordkorea, u. a. von brutalen Vergewaltigungen, Zwangsabtreibungen, Folter, Erschießungen und den Konzentrationslagern. Zwei Bibelworte ließen sie nicht mehr los. Das im Tagesvers zitierte Bibelwort sowie zwei weitere Verse aus den Sprüchen: »Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! Wenn du sprichst: Siehe, wir wussten nichts davon - wird nicht er, der die Herzen wägt, es merken? Und er, der auf deine Seele achthat, es wissen? Und er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun« (Sprüche 24,11-12).
Diese unmissverständlichen Bibelworte machen deutlich, dass Gott das Schicksal von Menschen, die verfolgt und bedrängt werden, nicht egal ist. Und er stellt uns in die Verantwortung, die Stimme zu erheben und sich für sie einzusetzen.
Martin Reitz