In einer Zeitschrift stand folgende kurze Anekdote: Nachdem der Arzt mit der Untersuchung eines 78-jährigen Mannes fertig war, empfahl der Doktor seinem Patienten, dass er nach sechs Monaten noch einmal zu einer weiteren Untersuchung zu ihm kommen sollte.
Daraufhin schüttelte der alte Mann den Kopf und meinte: »Herr Doktor, ich glaube, dass ich dann nicht mehr da sein werde.« »Unsinn!«, antwortete der Arzt mit einem beruhigendem Lächeln. »Sie werden noch Jahre bei uns sein.« Der alte Mann schüttelte irritiert den Kopf und sagte: »Aber ich wollte doch nur sagen, dass meine Frau und ich in dieser Jahreszeit immer einige Monate in Spanien verbringen.«
Wir schmunzeln vielleicht über dieses Missverständnis, aber die Aussage des Patienten hat mich beim Lesen nachdenklich gemacht. Werden Sie und ich morgen noch da sein, oder nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr? Das Morgen gehört uns nicht und deswegen verweist uns die Bibel auf das »Heute«, besonders dann, wenn es um unser Verhältnis zu Gott geht. Dieses zu regeln, dazu haben wir immer nur »heute« die Chance. Natürlich müssen wir Pläne für die Zukunft machen. Aber wir sollten uns auch über die Unwägbarkeiten und Unsicherheiten des Lebens keine Illusionen machen. Schon Morgen kann es zu Ende sein. Jakobus erinnert uns daran, dass unser Leben mit einem Wasserdampf zu vergleichen ist, der nur für eine kurze Zeit sichtbar ist und dann verschwindet (Jakobus 4,14-15). Gott bietet uns in Jesus Christus die Vergebung unserer Schuld an. Wer mit unvergebener Schuld vor Gott tritt, wird im göttlichen Gericht verurteilt. Wer Jesus heute annimmt, wird schon jetzt freigesprochen von aller Schuld. Rudi Joas