So klein hatten wir uns das Nachrichtenstudio des Regionalfernsehens nicht vorgestellt. Noch erstaunter sind wir jedoch über die technische Ausstattung. 56 ferngesteuerte Scheinwerfer hängen unter der Decke. Der Redakteur erklärt uns bei der Besichtigung: »Diese Scheinwerfer sind nur dazu da, dass der Moderator gut aussieht. Wenn er hier steht, rückt ihn dieser Scheinwerfer ins rechte Licht. Bewegt er sich weiter, sorgt dieser Strahler für die richtige Beleuchtung …«
Ein verlockender Gedanke setzt sich in mir fest: Wäre es nicht schön, jemanden zu haben, der mich immer im rechten Licht darstellt? Der dafür sorgt, dass nur meine »Schokoladenseite« zu sehen ist – und meine Fehler und Schwächen im Dunkeln bleiben? Doch das ist nichts als Schauspielerei. Gott zeigt uns deutlich auf, dass es im wirklichen Leben keinen Menschen ohne Schattenseiten gibt. Es gibt keinen, der ohne Sünde ist. Darum stellt die Bibel nüchtern fest, dass die Menschen die Dunkelheit mehr lieben als das Licht. Es ist angenehmer, seine Fehler zu verstecken. Schuld geben wir Menschen nicht gerne zu. Schon ganz am Anfang der Menschheit, bei Adam und Eva, finden wir den Versuch, die eigene Schuld auf andere abzuwälzen. Doch Gott sieht auch im Dunkeln gut. Es hat keinen Zweck, Schuld und Sünde zu leugnen oder billige Entschuldigungen zu suchen. Der einzig richtige Umgang mit Schuld ist der bewusste Schritt ins Licht: Nur wenn ich meine Schuld zugebe und um Vergebung bitte, kann mir verziehen werden. Dann kann ich, statt ein verkrampftes Schauspiel abzuliefern, befreit aufleben. Genau das möchte Jesus Christus uns schenken. Sind Sie bereit, in sein Licht zu treten?
Andreas Droese