Ein bekennender Atheist, Matthew Parris, schrieb sinngemäß in der Londoner Times: »Ich sehe in der Arbeit der christlichen Missionare das einzig wirksame Hilfsmittel für den Aufbau des schwarzen Erdteils.«
Das klingt widersprüchlich, und Parris hat sich auch lange gegen diese Erkenntnis gewehrt. Als profunder Kenner der dortigen Verhältnisse sah er aber schließlich ein, dass durch Hilfslieferungen und Spenden die tödliche Passivität der Menschen nicht zu überwinden ist. Erst wenn die Afrikaner »Brüder« der weißen Missionare geworden waren und ihnen auf Augenhöhe begegnen konnten, fingen sie an, selbst aktiv ihr Schicksal und das ihrer Landsleute zu verbessern. Anfangs hatte er es bedauert, dass bei den Hilfen durch die Missionen »die Bekehrung zu Christus zum Gesamtpaket« gehörte, doch sah er immer klarer, dass darin der Schlüssel zu dem überall zu beobachtenden Erfolg lag.
Weil aber Matthew Parris, ein seltener Fall, sozusagen ein weißer Rabe ist, wird sein Appell leider ziemlich ungehört verhallen und man wird so weitermachen wie bisher. Er prophezeite dafür aber, dass dann Afrika in einer unheilvollen Allianz von Warlords, Zauberdoktoren, Mobiltelefonen und Macheten untergehen wird.
Wer beten kann, sollte nicht nur für Afrika beten, sondern auch für das beinahe entchristlichte Europa, dass uns nicht ein ähnliches Schicksal ereilt. Die meisten Europäer wissen gar nicht mehr, dass ihr Wohlstand eine Folge des gelebten Glaubens unserer Väter ist. Gott hat sie trotz vielfachen Versagens überreich gesegnet. Und wir sollten nicht ihre Gottesfurcht gegen die Rücksichtslosigkeit des Materialismus eintauschen, der immer auf Kosten der Schwachen geht.
Hermann Grabe