Alles hat einen Anfang! Darum beginnt die Bibel mit dem erstaunlichen Bericht über die Entstehung aller Dinge und erklärt damit zugleich die Ordnung unserer Welt: In sechs Tagen erschuf Gott den Himmel und die Erde - das Licht, die Atmospäre, das Wasser, Land und Meer, Pflanzen und Bäume, Sonne, Mond und Sterne, das Leben im Wasser, die Tiere auf dem Land und schließlich den Menschen. Am siebten Tag ruhte er. Und das Gütesiegel all seiner Werke: Es war gut!
Einen guten Anfang, den wollen wir möglichst auch, wenn wir etwas Neues beginnen. Nach einem guten Anfang lässt sich am ehesten etwas auch gut zu Ende bringen. Doch oft erleben wir: Nach einem guten Anfang folgt ein Niedergang, der ein Weitermachen erschwert oder sogar unmöglich macht. Und am Ende kommt etwas ganz anderes heraus, als wir gehofft haben oder uns in Aussicht gestellt wurde.
Das war leider auch in Gottes Schöpfung so. Der Mensch erwies sich als der große Risiko-Faktor. Durch eine Fehlentscheidung von Adam und Eva wurde das ganze Schöpfungswerk in Mitleidenschaft gezogen: Sie wiesen Gottes Anspruch auf Autorität zurück und wählten lieber ihren eigenen Weg. Sie emanzipierten sich von Gott, das Band der ungetrübten Gemeinschaft zeriss, Leiden und Tod zogen in die Welt ein.
So erleben wir Menschen bis heute unser Dasein als zwiespältig. Einerseits spüren und erkennen wir noch etwas von der Schönheit und Größe der Ursprünglichkeit der Welt, woher wir kommen und was wir sehnsüchtig als Ideal für uns selbst anstreben. Andererseits werden wir täglich mit unserem Versagen konfrontiert, mit unserer Vergänglichkeit und damit, wie schrecklich unausweichlich der Tod ist.
Joachim Pletsch