Einen ungeheuren Sieg hatte Alexander der Große über den Perserkönig und sein riesiges Heer im Jahr 333 v.Chr. bei Issos errungen. Der Herr des Weltreiches war auf der Flucht und hatte sein Lager mit allem orientalischen Reichtum, ja sogar seine Familie in der Hand des Siegers zurückgelassen. Stolz stand der König im Zelt, als Mutter und Gattin des Perserkönigs vor ihn geführt wurden, neben ihm sein Jugendfreund Hephaistos, beide in vergoldeter Rüstung. Um Gnade bittend, wandte sich die Mutter Letzterem zu, weil er der körperlich größere und ansehnlichere von beiden war. Bescheiden wich der aber zurück und räumte dem König die erste Stelle ein. Die persischen Frauen gaben sich entsetzt verloren, meinten sie doch, die Eitelkeit des Siegers unverzeihlich verletzt zu haben. Wie waren sie aber überrascht, als Alexander die Königin-Mutter freundlich aufrichtete und tröstend sagte: »Du hattest recht, Mutter, auch er ist Alexander!«
Selbst mächtige, eitle Menschen können zuweilen großmütig sein, aber sie bieten nur einen schwachen Vergleich zu der Barmherzigkeit Gottes. Er will wirklich vergeben, wenn wir bisher anderen, falschen Göttern gedient haben, und die gibt oder gab es im Leben jedes Menschen. Waren es früher die aus Stein oder Holz geformten Götzenbilder, so sind es heute die Götter des Konsums und anderer Ersatzreligionen. Gott freut sich, wenn wir Buße tun, d.h. umkehren von unserem bisherigen falschen Weg und seine Liebe im Glauben an Jesus Christus anerkennen. Gott will, dass wir ewiges Glück finden. Gerhard Jordy