Ohne Vorwarnung wurde es plötzlich dunkel. Mit einem letzten Seufzer blieb der Fön stehen, der Wasserkocher ging aus, es wurde ganz still im Haus. Stromausfall. »Nein, bitte nicht ...«, dachte ich, »es ist Sonntagmorgen! Keinen Tee zum Frühstück, die Telefonanlage geht nicht, und zu allem Überfluss geht auch noch das Garagentor elektrisch.« Schlagartig wurde mir bewusst, wie abhängig wir sind. Wir haben uns so daran gewöhnt, einfach einen Schalter umzulegen und schon läuft alles: Gefriertruhe, Stereoanlage, Mikrowelle, Computer, Beleuchtung ... Doch lehrt uns nicht sogar jeder Sonnenaufgang, dass wir abhängig sind? Allein schon auf der Ebene unserer physischen Existenz gilt: Wir sind abhängig von einer Beleuchtungs- und Wärmequelle, die außerhalb von uns liegt und die wir nicht beeinflussen können. Diese Abhängigkeit besteht für jeden, ob er sie anerkennt oder nicht.
Warum hat Gott unsere Welt so geschaffen? Mir fällt nur ein Grund ein: Damit wir täglich erinnert werden, unseren Blick auf die wahre Quelle zu lenken, aus der alles kommt: Gott! Nein, »... der Mensch lebt nicht vom Brot allein ...«; nicht von den Dingen, die wir zur Erhaltung unseres körperlichen Lebens so gebrauchen, sondern der Mensch lebt »... von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes ausgeht«. Wie wichtig ist es, diesem Gott unsere höchste Priorität zu widmen. Wie wichtig ist es, unser Leben auf Gott auszurichten und ihm den Raum zu geben, der ihm gehört. Denn: »... alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.« Wenn heute die Sonne aufgeht, danken Sie Gott, dass er Sie geschaffen hat, und richten Sie diesen Tag ganz auf ihn aus. Berndt Mokros