Julian (Pseudonym) ist 14 Jahre alt. Ich kenne ihn seit ca. einem Jahr. Er lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefpapa. Vor einigen Wochen fragte ich Julian: »Wie viele Ehen kennst du, die wirklich glücklich sind? So glücklich, dass du sagen würdest: So wie die das machen, so will ich das auch mal machen!« Julian dachte lange genug nach. Vielleicht dachte er darüber nach, wie er sich ausdrücken sollte. Vielleicht dachte er aber auch darüber nach, ob er es überhaupt sagen sollte. Er antwortete: »Gar keine!«
Im Laufe der Zeit habe ich diese Frage schon einigen Teens gestellt. Die Antworten sind oft ähnlich: »Eine!«, »Keine!«, »Zwei!«. Eine weitere Frage, die ich Teens stelle, lautet: »Wer von euch möchte gerne heiraten?« Das wollen die meisten. Die Teens, die keine oder kaum glückliche Ehen kennen, wollen trotzdem heiraten. Und wahrscheinlich gehen sie davon aus, dass sie eine glückliche Ehe haben werden. Anders kann ich mir das nicht erklären. Ist das nicht interessant? In einer Zeit, in der die Vorstellung von Ehe, Liebe, Partnerschaft und Sexualität wesentlich geprägt ist von Netflix, YouTube, Seifenopern etc. und es außerdem an Vorbildern mangelt, sehnen sich Teens und Jugendliche (und Erwachsene) nach einer glücklichen Ehe und Familie.
Heute, wo ich diese Zeilen schreibe, werden wir unser 10-jähriges Hochzeitsjubiläum feiern. Ich freue mich über meine Frau und die Kinder, die wir haben. Ich freue mich, dass wir in der Bibel eine Anleitung haben, wie Ehe gelingen kann. Danach versuchen wir uns zu richten. Machen wir Fehler? Oh ja! Aber auch dann dürfen wir Vergebung - ein wichtiger Wert in der Bibel - leben und erleben. Willi Dück