Als Gott die Welt erschuf, legte er für die Physik unabänderliche Regeln fest, die niemand ungestraft missachten darf: die Naturgesetze. Aber Gott hat auch noch andere Regeln eingeführt, deren Übertretung genau so unheilvoll ist. Die hat er in den Zehn Geboten niedergelegt. Das sind keine Gebote, die ein böser Tyrann erließ, um uns damit zu quälen. Vielmehr gehören sie zu dem großen, heilsamen Plan Gottes, durch den er uns Menschen segnen möchte. Eines dieser grundlegenden Gebote ist unser Tagesvers. Gott stellt darin die Eltern in jedem Fall über deren Kinder, damit es denen nicht so schwerfällt, sich von ihnen etwas sagen zu lassen.
Nun werden viele einwenden, dass sich das alles ganz schön anhört, sie hätten aber nichts als Elend zu Hause erlebt und wüssten nicht, wofür sie Dankbarkeit oder gar Ehrerbietung zeigen sollten. Das ist leider sehr häufig der Fall; aber immerhin verdanken wir alle unseren Eltern, dass es uns überhaupt gibt. Doch selbst das nehmen einige Menschen ihren Eltern übel.
Eigentlich aber sollte die Familie die behütete Keimzelle der menschlichen Gesellschaft sein. Dort sollte das geordnete Miteinander eingeübt werden. Weil Gott aber unsere Schwachheiten und das vielfache Versagen der Eltern kennt, hat er diesem Gebot als einzigem ein »Bonbon« beigelegt, indem er zusicherte, dass ein Volk, das die Eltern ehrt, langen Bestand haben würde. Wo es zugeht wie in »Sodom und Gomorra«, da ist es bis zum allgemeinen Untergang nicht mehr weit.
Gott will den Eltern damit Mut machen, all das durchzusetzen, was für die Kinder nützlich ist, und den Kindern verspricht er seinen Segen, wenn sie bereit sind, gehorsam zu sein.
Hermann Grabe