Seit einigen Jahren unterrichte ich in verschiedenen Institutionen Flüchtlinge. Der Unterricht ist in unterschiedliche Elemente aufgeteilt, unter anderem auch deutsche Sprache. Doch stellt man immer mehr fest, dass daran nur sehr wenig Interesse besteht. Viele wursteln sich mit Englisch durch, oder sie benutzen ihren Übersetzer aus dem Smartphone, um sich zu verständigen. Dabei würde ihnen die deutsche Sprache vieles erleichtern und auch leichter zu einer beruflichen Beschäftigung verhelfen. Wer will schon Leute in seiner Firma, die nur Zeichensprache - wenn überhaupt - verstehen?
Viele denken über Gott so wie die Leute im Tagesvers. »Er hat kein Interesse an uns. Was wir tun, ist ihm egal. Wir finden sowieso keine Beachtung bei ihm.« Das reden sie sich ein und ersparen sich dann die Mühe, die es kostet, ihr Leben auf Gott auszurichten. Es ist ziemlich schwer, aus einem solchen Denken wieder herauszufinden. Für diese Menschen damals stand fest: Gott ist es gleichgültig, wie wir leben. Nun, das Problem ist, dass sie sich völlig getäuscht haben. Ihre Worte wurden ja sogar aufgeschrieben, so sehr hat dies Gott bewegt.
Wie geht es Ihnen, wenn Sie über Gott nachdenken? Das Problem besteht nicht darin, dass Gott sich nicht für uns interessiert, sondern eher umgekehrt. Wir lassen Gott links liegen und blocken sein Interesse an uns ab. Das ist bedauerlich, weil es erstens Gott schmerzt und zweitens für uns ein heilloses Ende bedeuten kann. Gott will aber erreichen, dass unser Leben nicht in einer Sackgasse endet und wir eines Tages unseren Irrtum erkennen müssen, wenn es zu spät ist. Er möchte uns helfen. Jetzt! Er möchte, dass wir an unserer Zukunft arbeiten, und den Grund dafür hat er in Jesus Christus gelegt.
Rudolf Kühnlein