Der Hohepriester war die zentrale Person im alttestamentlichen Gottesdienst. Er war durch besondere Aufgaben und Kleidung gegenüber allen anderen Priestern ausgezeichnet. Sein Gewand für den Dienst im Heiligtum war prachtvoll, und es war jedem Israeliten klar, dass dieser Person Gottes besonderes Augenmerk galt. Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr in das Allerheiligste eintreten, um mit dem Blut von Tieren Vergebung für das ganze Volk zu erwirken. An diesem Tag musste er allerdings in reinem Weiß gekleidet vor Gott erscheinen.
Es war der deutlichste Hinweis im Alten Testament darauf, dass nur eine ganz bestimmte Person die wahre und endgültige Vergebung der Sünde für Gott bewirken konnte: der Sohn Gottes selbst, Jesus Christus - vollkommen rein und ohne Sünde. Er ragt über alle Menschen hinaus, ihm gilt Gottes ausdrückliches Wohlgefallen, und er ist mit Vollmachten ausgestattet, die kein Mensch je erhalten hat. Dieser großartige Herr war sich nicht zu schade, selbst zum Opfer für unsere Sünden zu werden und gleichzeitig, wie der Hohepriester das Tierblut, sein eigenes Blut ins himmlische Heiligtum zu tragen, um vor Gott Vergebung für unsere Sünden zu erwirken. - Im Neuen Testament hat ein ganzes Buch (der Hebräerbrief) diesen hohenpriesterlichen Dienst des Herrn Jesus zum Thema und zeigt uns, welch großartigen göttlichen Heilsplan dieses Bild schon im Alten Testament verdeutlichen sollte. Das Vorbild des Hohenpriesters hat sich in Jesus Christus erfüllt, und damit ist auch der Opferdienst nach dem Muster des Alten Testaments unnötig geworden. Christus ist für uns gestorben. Darum kann Gott uns alle Sünden vergeben, wenn wir an diesen Retter glauben.
Joachim Pletsch