Wer spricht denn heute noch von Sünde! Darüber sind wir doch längst hinaus, oder? Und wenn einer von »Sünde« redet, so hat der Begriff heutzutage seine ursprüngliche Bedeutung weitgehend eingebüßt. Natürlich ist man (noch) damit einverstanden, dass Gewalttätigkeit und Verbrechen verhütet werden müssen. Man ist auch noch bereit, diese Dinge als böse zu bezeichnen. Fragt man aber nach der Ursache, weshalb sie mehr und mehr zunehmen, dann sucht man diese Ursache überall, nur nicht dort, wo sie nach der Bibel zu finden ist: in unserem Herzen. Man gibt die Schuld für die zunehmenden Gewalttaten der Umwelt, irgendwelchen Notsituationen, vielleicht auch schlechten Einflüssen oder einer falschen Erziehung. Nur eines wird sorgfältig vermieden: Man sucht die Schuld nicht bei sich selbst. Die Bibel sagt aber sehr deutlich: »Der Herr sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag« (1. Mose 6,5).
Sünde hat also ihre Wurzel in uns selbst und richtet sich in erster Linie gegen Gott, den Schöpfer, der jedes Recht hat, von seinen Geschöpfen Gehorsam zu erwarten. Der heilige und gerechte Gott bezeichnet jeden Ungehorsam als Sünde, die den Tod verdient. Das hört man nicht gern, aber es ist Wahrheit, eine heilsame Wahrheit, weil sie allein uns die Tür zur Rettung öffnet. Denn weil wir mit dem Problem der Sünde in uns selbst nicht fertigwerden, hat Gott seinen eigenen Sohn, Jesus Christus, als unseren Stellvertreter im Gericht für uns zur Rechenschaft gezogen. Wer an ihn glaubt, dem werden seine Sünden vergeben. Bernd Hochmuth