Ein christliches Kreuz im Klassenzimmer einer Staatsschule verletzt die Religionsfreiheit der Schüler. Zu diesem Urteil kam der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg. Zudem nehme es den Eltern die Freiheit, ihre Kinder nach ihren philosophischen Überzeugungen zu erziehen. Es sei auch nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar. Einstimmig gaben die Richter einer Italienerin Recht, die bis in die höchsten Instanzen mit dem Versuch gescheitert war, ihre Kinder in Räumen ohne religiöse Symbole unterrichten zu lassen. Das Urteil löste Empörung aus.
Die Regierung kündigte Beschwerde gegen die Entscheidung an. Das Gericht sprach außerdem der Klägerin 5 000 € Entschädigung zu. Die streitbare Frau hatte im Schuljahr 2001/2 von der Schule ihrer derzeit 11 und 13 Jahre alten Kinder in Abano Terme bei Padua verlangt, die Kreuze aus dem Klassenraum zu entfernen.
Wir wollen solche Symbole keineswegs überbewerten. Es geht auch letztlich nicht um diese kleinen hölzernen Kreuze, sondern darum, dass wir Europäer unsere christlichen Wurzeln verleugnen und nur noch das heidnische Erbe von Griechen und Römern anerkennen. Dabei sind die Bilder unserer Städte auch heute noch weit mehr vom Christentum geprägt, als von der Antike.
Vor allem aber hat die Predigt des Evangeliums von Jesus Christus seit 2000 Jahren das Denken und Handeln vieler bestimmt, die unserem Erdteil ein »menschliches« Angesicht verliehen haben, weil sie sich der Verantwortung vor Gott bewusst waren.
Wenn Gott im Denken der Menschen keine Rolle mehr spielt, auf wie viel Menschenliebe, Barmherzigkeit und Ehrlichkeit können wir noch hoffen? Markus Ditthardt