Sonntag, 10. Januar 1999

Leitvers

Niemand hat Gott jemals gesehen;
der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist,
der hat ihn kundgemacht.

Johannes 1,18

Gott

Was bedeutet es, dass Jesus Gottes Sohn ist?

Denken wir zuerst an das Verhältnis von Vater und Sohn bei uns Menschen. Aufgrund von Zeugung und Geburt hat der Sohn Leben wie der Vater. In unserer Welt muss der Vater vor dem Sohn existieren, weil wir dem Zeitlauf unterworfen sind. Gott dagegen, der Zeit und Raum geschaffen hat, ist unabhängig von unserer zeitlichen Welt. Das Vater-Sohn-Verhältnis braucht daher in der Ewigkeitswelt nichts mit einer zeitlichen Folge zu tun haben. Es bedeutet aber, dass das Leben des Sohnes dieselbe Qualität hat wie das Leben des Vaters, das heißt, es ist ohne Anfang und ohne Ende. Vater und Sohn sind als eigenständige Persönlichkeiten zu gegenseitiger Liebe fähig und in ewiger Liebe eins.
Gott liebt auch die Menschen, denen er zeitliches Leben gegeben hat. Darüber hinaus gibt er den Menschen, die an seinen Sohn glauben, das Recht, Kinder Gottes zu werden (Johannes 1,12). Worin besteht nun der Unterschied zwischen diesen Kindern Gottes und dem eingeborenen Sohn Gottes? Wenn ein Mensch Gottes Kind wird, bekommt er ewiges Leben. Dieses Leben ist ewig, weil es kein Ende hat, es hat aber einen Anfang. Es gleicht damit einem Strahl, der einen Anfang aber kein Ende hat. Das Leben des eingeborenen Sohnes Gottes ist dagegen vergleichbar mit einer Geraden, die definitionsgemäß von minus unendlich bis plus unendlich reicht. Der eingeborene Sohn ist von Ewigkeit her im Schoß des Vaters - d.h. mit dem Vater in Liebe verbunden. Hartmut Ising
Frage
Haben Sie von der Möglichkeit gewusst, in Gottes Familie aufgenommen zu werden?
Tipp
Überlegen Sie einmal, was es für Sie bedeuten würde, Gott zum Vater zu haben.
Bibellese
Psalm 101

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