Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle in den Tod gegeben. Wenn er uns aber den Sohn geschenkt hat, wird er uns dann noch irgendetwas vorenthalten?
Römer 8,32
Wenn bei uns zu Hause mal wieder ausgemistet werden muss, nutze ich manchmal Ebay-Kleinanzeigen dafür. Ich stelle Dinge, die wir nicht mehr brauchen, die aber noch in einem guten Zustand sind, unter der Rubrik »zu verschenken« ein. Meistens folgt dann eine Flut von Nachrichten und Anfragen von den verschiedensten Leuten. Ärgerlich ist nur, dass einige der Personen, mit denen man einen Abholtermin ausmacht, doch nicht erscheinen, den Termin mehrmals verschieben oder sich allgemein einfach unverschämt verhalten. Da dachte ich schon öfters: »Ich verschenke hier etwas, der andere sollte dankbar sein, dass er etwas gratis bekommt!« Aber mir scheint, dass hier eher das Sprichwort gilt: »Was nichts kostet, ist nichts wert.« Bei Ebay-Kleinanzeigen jedenfalls ist die Wertschätzung für geschenkte Dinge oft nicht sehr hoch.
Gott hält für uns auch ein Angebot bereit, das für uns Menschen kostenlos ist - ein echtes Geschenk. Gottes eigener Sohn, Jesus, wurde auf die Erde geschickt, damit wir, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen, wieder mit Gott in Beziehung treten können. Gott macht uns das Angebot, unsere Schuld zu vergeben und uns wieder mit ihm zu versöhnen.
Doch leider sind wir Menschen oft geprägt von der Devise »Was nichts kostet, ist nichts wert!« Es fällt uns schwer, etwas als reines Geschenk anzusehen und trotzdem wertzuschätzen. Deshalb haben wir den Drang, für Gottes unglaubliches Angebot bezahlen zu wollen: mit guten Taten, einem Leben in Nächstenliebe oder dem Gang in die Kirche. Damit wollen wir uns unsere Rettung und das Heil »erkaufen«, obwohl der Preis dafür unerreichbar hoch ist. Tatsächlich bleibt für uns nichts anders zu tun, als Gottes Geschenk wirklich demütig und dankbar anzunehmen.
Michaja Franz