Ich fahre öfters und zu unterschiedlichen Zeiten mit der S-Bahn. Ich freue mich immer, wenn Schüler zusteigen. Angeregt im Gespräch vertieft, wird oft das ganze Abteil unterhalten. In den letzten Jahren wird dies seltener. Sitzen doch ganze Gruppen da, und während sie ab und zu Worte zur kaum merklich dahinplätschernden Unterhaltung beisteuern, sind sie im Wesentlichen mit ihrem Smartphone beschäftigt und »simsen« oder versuchen sich an einem der vielen elektronischen Spiele. Man lässt sich durchs Spiel unterhalten, anstatt die Unterhaltung selbst zu gestalten. Das ist sehr schade, weil sich die jungen Leute auf diese Weise voneinander isolieren und verlernen, aufeinander zu hören, miteinander zu diskutieren und die Meinung des anderen zu respektieren. Trotz oder gerade wegen der vielen Kommunikationsmöglichkeiten werden die Menschen einsam. Und so werden sie auch wehrloser, als wenn sie sich gegenseitig austauschten, weil jeder allein seinen Weg finden muss.
Gott will Gemeinschaft mit uns Menschen haben und sucht das Gespräch. Er besuchte schon im Paradies die ersten Menschen. Abends, wenn es kühler wurde, schaute er nach ihnen aus und hatte Gemeinschaft mit ihnen. Um dieses Vergnügen haben sich unsere ersten Eltern leider bald selbst gebracht, als sie lieber der Schlange zuhörten als ihrem Schöpfer.
In unserem Tagesvers unterhielten sich auch zwei. Sie sollten bald das große Glück haben, dass sich Jesus Christus, der auferstandene Herr, zu ihnen gesellte und ihrer Unterhaltung eine neue Richtung gab, die schließlich dazu führte, dass sie ihn erkannten und mit neuem Mut erfüllt wurden, auch anderen die beste aller Botschaften zu bringen.
Gerhard Kimmich