Er [Jesus Christus] kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.
Johannes 1,11
Auf die Frage, warum Jesus in die Welt kam, würden die meisten Christen antworten: »Damit er uns durch seinen Tod mit Gott versöhnen konnte.« Das ist, Gott sei es ewig gedankt, Wahrheit! Aber warum war er außerdem noch 33 Jahre, also eine ziemlich lange Zeit, bei uns? Dafür gibt es zwei weitere Gründe:
1. Wir sollten durch unser Verhalten diesem Heiligen und Gerechten gegenüber zeigen, wie nötig wir Gottes Barmherzigkeit und Vergebung brauchen.
2. Wir sollten den Einzigen deutlich kennenlernen, der als Gott-Mensch ohne eine einzige Sünde über diese Erde lief, und uns damit zeigte, was der heilige Gott von uns allen erwartet.
Unser Tagesvers fasst in aller Kürze zusammen, was wir Menschen mit dem großen Gnadengeschenk des barmherzigen Gottes gemacht haben. Schon am Tag seiner Geburt waren für Jesus Christus alle Türen verschlossen, sodass er im Freien zur Welt kam, zwar unter dem Jubel der Engel, aber was uns angeht, »draußen vor der Tür«. Die Geschichten vom Schafstall und von Ochs und Esel dort, haben ja nur Leute erfunden, die sich der krassen Ablehnung schämten. Allein im Johannesevangelium kann man 22 Fälle finden, in denen Jesus von den Menschen gehasst und angegriffen wurde, die zu retten er gekommen war. Es waren immer nur wenige, die ihn liebhatten.
Und wie »revanchierte« sich Jesus für solches Verhalten? In Apostelgeschichte 10,38 heißt es, dass der von Gott mit Heiligem Geist und Kraft Gesalbte umherging und wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren. Da gab es in Israel ganze Landstriche, in denen es keine Kranken gab, »denn er heilte sie alle«. Ach, möchten doch alle Leser zu denen gehören, die ihn dafür liebhaben!
Hermann Grabe