Søren Kierkegaard, ein dänischer Christ und Philosoph, erzählte folgende Geschichte: »In einem Theater brach hinter den Kulissen Feuer aus. Der Clown sprang in die Manege, um das Publikum zu warnen. Die Leute meinten, er wolle einen Witz machen, und applaudierten. Er wiederholte seine Mitteilung, und man jubelte noch mehr. So denke ich mir, dass die Welt untergehen wird unter dem Jubel der witzigen Köpfe, die glauben, das sei ein Witz.«
Zwei Dinge können wir aus dieser Geschichte lernen.
1. Clowns taugen nicht als Überbringer ernster Nachrichten. Wollen wir – sowohl im kleinsten Kreis der Familie als auch in der Öffentlichkeit – ernst genommen werden, so müssen wir als vertrauenswürdige Menschen bekannt sein. Sonst geht es uns so ähnlich wie dem Clown oder auch wie dem Lügner, von dem man sagt: »Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.« Über Clowns wollen die Leute nur lachen, und vor Lügnern halten sie die Ohren zu. Ernst nehmen will man beide nicht.
2. Kierkegaard sieht das Ende der Welt als ein feuriges Inferno über uns hereinbrechen. Das hat er sich nicht in einer seiner häufigen depressiven Phasen selbst ausgedacht, sondern in der Bibel gelesen. Und in diesem Buch redet Gott selbst zu uns. Allerdings wird in der Bibel auch der rettende Ausweg beschrieben.
Wenn wir einen Menschen also vor diesem schrecklichen Schicksal bewahren und ihn ernsthaft warnen möchten, dürfen wir nicht als Spaßvögel und Clowns und auch nicht als notorische Lügner bekannt sein, weil unser Appell dann ungehört verhallt. Gott will uns zu brauchbaren Mahnern machen, indem er uns selbst rettet, damit wir dabei helfen können, andere zu retten.
Hermann Grabe