Der Fuchs – so erzählt ein Gleichnis – sollte einmal dem Wolf einen Menschen zeigen, den wollte er dann fressen. Da der Fuchs noch ein Hühnchen mit dem Wolf zu rupfen hatte, ging er gern darauf ein. Hoffentlich traf er den Richtigen!
Zuerst trafen sie einen kleinen ABC-Schützen. »Ist das ein Mensch?«, fragte der Wolf. »Nein«, sagte der Fuchs, »das wird erst einer.«
Dann sahen sie einen alten Kriegsinvaliden auf seinen Krücken. »Ist das einer?« – »Nein, das war mal einer.«
Nun sah der Fuchs einen Jäger mit seiner Flinte. »Da«, rief er, während er sich in die Büsche schlug, »da kommt einer!« Wie’s weitergeht, lässt sich denken; aber darauf kommt es mir nicht an. Worauf ich vielmehr hinaus will, ist das Menschenbild des Fuchses, das sich bei uns mehr und mehr breit macht. Seit die meisten Menschen nicht mehr glauben, dass wir von Anfang an Menschen »im Bilde Gottes« sind, haben sie mutwillig festgelegt, wer noch kein Mensch ist. So sterben absichtlich jedes Jahr viele Millionen ungeborene Menschenkinder. Man sagt wie der Fuchs: »Das wird erst einer.«
Wie zu erwarten war, fängt man jetzt auch am anderen Ende des Lebens an zu überlegen, ab wann man kein Mensch mehr ist, um die Krankenkassen von »hoffnungslosen Fällen« zu entlasten. Aktive Sterbehilfe nennt man das. »Das war mal einer«, hätte der Fuchs gesagt.
Wir sollten Gott inständig bitten, er möge allen Verantwortlichen die Augen darüber zu öffnen, dass Gott allein von Anfang bis Ende Herr über Leben und Tod ist.
Hermann Grabe