»Zu!« - »Ist zu!« - »Ab!«, tönt es immer wieder durch die Kletterhalle. Rechts und links von uns hängen einzelne Kletterer in den Wänden. Während einer klettert, steht sein Partner am Boden und sichert. Die sichernde Person schaut die ganze Zeit gebannt nach oben, denn sie muss darauf achten, dass das Seil nicht zu schlapp hängt. Wenn ich oben in der Wand hänge, konzentriere ich mich voll auf die Kletterroute. Ich weiß genau: Rutsche ich aus, werde ich gehalten. Mein Ehemann steht unten und sichert mich. Bei einem Fehltritt werde ich zwar 1-2 Meter tief fallen, dann aber wird mich mein Mann durch das Seil halten. Vor einiger Zeit konnten wir ein paar Jugendliche zum Klettern mitnehmen. Einer war erst 13 Jahre alt und noch nie mit Sicherung geklettert. Als er mich zur Übung sichern sollte, merkte ich, dass ich nicht ganz so entspannt war wie sonst. Konnte ich mich auf ihn verlassen? Um zu zweit gut klettern zu können, muss gegenseitiges Vertrauen da sein. Ich muss wissen, dass jemand da ist, der mich hält, wenn ich selbst einen Fehler mache.
Auch in meinem Alltagsleben gibt es immer wieder Situationen, in denen ich nicht mehr weiterweiß. Es können Probleme auftreten, die mich in die Verzweiflung treiben und mir die Kraft rauben. Oder aber ich begehe Fehler und weiß nicht mehr, wie eine Sache wiedergutgemacht werden kann.
Wie gut tut es da, zu wissen, dass es jemanden gibt, der absolut verlässlich ist. Jemand, dem ich vertrauen kann und der mich hält, wenn ich falle. Gott hat versprochen, über mein Leben zu wachen. Auf Gott ist Verlass, ihm kann ich wirklich vertrauen, dass er mich festhält. Wie gut ist es, diese Sicherheit zu haben! Michaja Franz