In diesem Kalender steht Seite für Seite etwas über Gott, doch blicken Sie ins Fernsehen oder in die Zeitung oder hören Sie Nachrichten, so ist von Gott überhaupt nicht die Rede. Er scheint völlig überflüssig zu sein. Da kann schon der Gedanke aufkommen, die Kalenderschreiber hätten den Anschluss an die Wirklichkeit verpasst und wissen gar nicht, was gegenwärtig abläuft. Sie wirken wie ein vergessener Strandkorb im Dezembersturm, hoffnungslos deplatziert und beinahe Mitleid erweckend.
Sehen wir aber genauer hin, so erblicken wir rings um uns her tausendfach verzagte Hilflosigkeit, die man durch pausenlose Horrormeldungen noch verzagter macht. Als Gegenmittel bietet man immer flachere Unterhaltung an – weiter nichts. Und weil das auf die Dauer nicht tröstet, flüchten immer mehr junge Leute in die Betäubung durch Drogen usw.
Wir aber möchten einen Ausweg zeigen, indem wir auf den Gott hinweisen, der früheren Geschlechtern vielfach Trost und wirkliche Hilfe gewesen ist und es auch uns sein will, wenn wir mit unserem Versagen und mit unserem so unberechtigten Stolz zu ihm kommen und ihn bitten, uns zu vergeben, dass wir als seine Geschöpfe es gewagt haben, ohne ihn, unseren Schöpfer, auskommen und fertig werden zu wollen.
Er allein ist der Ausweg aus den immer bedrückender werdenden Lebensumständen und aus aller Hoffnungslosigkeit. Er selbst hat all dies entstehen lassen, weil er die Menschen lieb hat und sie überzeugen will, dass wir ohne ihn in der Sackgasse sitzen, damit wir umkehren.
Hermann Grabe