Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.
Jesaja 49,16
An meinem Arbeitsplatz kam ein erfahrener Konstruktionskollege zu meinen Schreibtisch, um mit mir für einige Minuten technische Lösungen zu erarbeiten. Während wir auf den Bildschirm starrten und fleißig diskutierten, entdeckte ich einen Schriftzug an seinem Unterarm. »Ich liebe dich nicht« stand da - augenscheinlich mit Kugelschreiber geschrieben. Ich erschrak. Hatte er nach dem letzten Ehestreit sichtbare Spuren nicht rechtzeitig mit Seife entfernt? Ich sprach ihn nicht darauf an und beließ es bei der technischen Diskussion.
Im Stillen dachte ich an den oben zitierten Vers aus Jesaja 49: »In meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Was für ein Unterschied besteht doch zwischen Gott und uns Menschen! Statt seine Unzufriedenheit und Abneigung uns gegenüber auf seinem Arm zu dokumentieren, hat er die, die er liebt, in seine Handflächen eingezeichnet, um sie niemals zu vergessen. Womit haben wir eine solche Liebe und Treue angesichts unserer bösen Einstellung und Untreue gegenüber Gott verdient?
Gott will uns gnädig sein, denn er liebt uns. Und weil sein Sohn Jesus Christus durch sein Sterben am Kreuz Versöhnung zwischen Gott und Mensch möglich gemacht hat, können wir zu ihm kommen und um Vergebung bitten. Dann ist ewig alles gut.
Ein weiterer Vers des besagten Kapitels bestätigt Gottes Liebe zu uns: »Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde - ich vergesse dich niemals!« (NeÜ). Wir haben einen liebenden Gott, bei dem eines sicher ist: Wer zu ihm kommt und sich ihm anvertraut, wird niemals von ihm vergessen sein. Wie schade und tragisch wäre es, wenn wir Gottes Liebe unbeachtet lassen.
Stefan Taube