Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein.
Jakobus 5,12
15 Minuten vor dem geplanten Treffen kommt die WhatsApp-Nachricht: »Komme doch nicht, sorry!« Das haben Sie vielleicht auch schon erlebt - oder sogar selbst so getan. Es ist in unserer »flexiblen« Zeit salonfähig geworden, seine Meinung kurzfristig zu ändern: Wenn es mir doch nicht ganz hineinpasst, wenn es doch zu aufwendig oder mühsam ist, sage ich einfach kurzerhand ab. Das muss der andere doch verstehen, oder?!?
Diese »Feel-good«-Mentalität findet sich auch in vielen Beziehungen: Solange es sich gut anfühlt, passt es, andernfalls wird der Partner eben gewechselt. Man kämpft nicht mehr für eine Beziehung und arbeitet daran, sondern trennt sich einfach, wenn Probleme auftauchen. Wenn es sich gerade nicht gut anfühlt, dann kann es doch nicht richtig sein, oder?!? Aus dem »Ich will mein Leben mit dir verbringen« ist schnell ein »Wir haben uns einfach auseinandergelebt« geworden. Was zurückbleibt, sind gebrochene Herzen und die immer wiederkehrende Erfahrung, dass man sich auf nichts verlassen kann. Immer mehr Menschen werden in der Folge beziehungsunfähig. Einsamkeit ist die neue Volkskrankheit.
In der Bibel findet sich gegen diese »Seuche der Unverbindlichkeit« ein fast 2000 Jahre altes, aber höchst wirksames Rezept: »Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein.« Wir sollen also wohlüberlegte Entscheidungen treffen und dann zu unserem Wort stehen. Wie viel Kummer und Leid würden wir uns ersparen, wenn wir diesen einfachen Grundsatz beherzigen würden! Fangen wir doch wieder an, Menschen mit Rückgrat zu sein; Menschen, auf die man sich verlassen kann; Menschen, deren Wort zählt und die zu ihren Entscheidungen stehen - auch wenn es etwas kostet oder Nachteile mit sich bringt!
Stefan Hasewend