Geld ist Macht und Macht ist Geld. Gerade in armen Ländern, wie bei uns in Zentralasien, scheint dieser Satz immer wieder neue Bestätigung zu finden: Eine Bekannte möchte Kindergeld beantragen und wendet sich an die zuständige Stelle. Der Antrag bleibt über Monate unbearbeitet, weil sie kein Schmiergeld gezahlt hat. Eine Schülerin hat ausgezeichnete Kenntnis in einem Fach bewiesen, aber bekommt keine sehr gute Note, weil die Eltern das nötige »Kleingeld« dem Lehrer nicht bezahlen. Ein Autofahrer fährt mit seinem europäischen »Schlitten« völlig gegen alle Regeln, wird aber nicht angehalten, weil er über entsprechende Kontakte verfügt. Geld hat eine ganz böse Eigenschaft: Es macht blind und ist eine Wurzel alles Bösen! Immer wieder fragt man sich, warum in diesem oder jenem Land nichts vorangeht. Die Antwort ist: wegen Bestechung und Geldgeschenken zum Schmieren. Und damit bedient man nur die Geldgier, die unser Text eine Wurzel alles Bösen nennt. Unbestechlichkeit war einst das Markenzeichen protestantischen Preußentums. Seit wir Gott nicht mehr ernstnehmen, wächst auch in Deutschland die sog. Korruption zu einer den Staat bedrohenden Seuche heran.
Wie gut, dass der Gott der Bibel unbestechlich ist und es bei ihm kein Ansehen der Person gibt. Ja, er hat sich selbst als Lösegeld gegeben! Er macht uns das Geschenk des Freikaufs. Jeder ist ein Sklave des Bösen von Geburt an, aber Gott selbst hat den Preis bezahlt, damit wir in Freiheit und Aufrichtigkeit vor ihm leben können. Was für ein Aufatmen, wenn die Schuld nicht mehr drückt. Ich wünsche Ihnen von Herzen das Erlebnis, von jedem Druck, auch dem der Geldgier, frei zu sein.
Rudolf Kühnlein