Unsere Welt ist geprägt von Dienstleistungen verschiedenster Art. Dieser Sektor wird als Motor der deutschen Wirtschaft angesehen. Angefangen von gewöhnlichen Reinigungsdiensten bis hin zu solchen, die schon mehr im kriminellen Milieu anzusiedeln sind, ist alles zu finden. Hier und da genießt man es, wenn Dienste für einen geschehen, solange sie »sauber« sind. Und diese Tätigkeiten wollen auch bezahlt sein, wenn sie nicht aus purer Menschenfreundlichkeit erfolgen.
So gerne wir bedient werden, sind wir auch selbst Diener einer Person oder Sache. Sehr viele Dienste geschehen unbewusst oder auch unfreiwillig. Andere vollziehen wir aktiv und zielverfolgend. Wem diene ich? »Ich bin es mir wert«, wie eine Werbung sagt, anders ausgedrückt: So wertvoll bin ich mir selbst, dass ich mir das eine oder andere gönne.
Wenn Gott uns in seinem Wort ermahnt, keine anderen Götter zu haben neben ihm, dann ist mit anderen Worten vom Dienst für Gott die Rede. Hat Gott nicht ein Recht darauf, dass wir ihm dienen? Damit meine ich nicht die verzerrten Vorstellungen von Religionen, sondern die Bereitschaft, nach seinem Willen in meinem Leben zu fragen. Ist mir dieser Anspruch Gottes unangenehm? Fürchte ich, dass er mir den einen oder anderen Strich durch die Rechnung machen könnte? Das ist nicht unbegründet. Mit Sicherheit ist die Denkweise eines Schöpfers erhabener als die seiner Geschöpfe. Somit wird er auch einiges in unserem Leben kennen, wobei wir nicht mit ihm übereinstimmen. Ein Dienstleister kennzeichnet sich dadurch, dass er den Dienst, der ihm aufgetragen ist, zur Zufriedenheit seiner Kundschaft oder Herrschaft tut.
Wäre das in Bezug auf Gott nicht das beste Lebensziel?
Rudolf Kühnlein