Dieses Sprichwort ist relativ jung und erst im 20. Jahrhundert entstanden. Ein gewisses Vorbild findet sich jedoch schon bei Cicero: Dum spiro spero (»Solange ich atme, hoffe ich«). Egal, wie schlecht die Lage ist: Man bleibt bis zum Ende zuversichtlich, dass sie sich bessern wird. Es ist ein Sprichwort, das wir hier in Italien sehr oft hören. Wenn wir an das vergangene Jahr denken, dann hat das Thema »Corona« diesem Sprichwort noch mehr Auftrieb verschafft, weil viele Menschen nicht wussten, wie die Zukunft werden wird.
Hoffnung in der Bibel entspricht allerdings nicht der Bedeutung, die diesem Begriff normalerweise gegeben wird, nämlich dem Wunsch nach etwas Besserem in der Zukunft. Hoffnung - in diesem Sinn verstanden - beinhaltet Unsicherheit, Zweifel und ängstliches Warten. Die biblische Hoffnung ist jedoch die zuversichtliche Erwartung, dass das, was wir erwarten, ganz sicher geschehen wird. Mit anderen Worten, die biblische Hoffnung erwartet und vermutet nicht nur. Und warum? Weil sie nicht auf Zufall, Wahrscheinlichkeiten oder Vertrauen in Menschen gründet, die unzuverlässig sind, sondern auf festen und sicheren Wahrheiten und Verheißungen, die von einem zuverlässigen Gott stammen! In der Bibel ist Hoffnung also nichts anderes, als an die Erfüllung der Verheißungen Gottes zu glauben. Und das erzeugt vor allem Frieden, Sicherheit und Befreiung von der Angst. Diese Hoffnung gibt uns auch Weisheit und Kraft, um jeder Situation zu begegnen, auch den schwierigen.
Wie David schreibt, lernen wir, auf Jesus zu hoffen, indem wir ihm jeden Anlass unserer Angst und Sorge überlassen und ihm unser volles Vertrauen zeigen! Biblische Hoffnung ist ein sicherer und fester Anker, weil Gott selbst für die Erfüllung seiner Verheißungen bürgt.
Thomas Kröckertskothen