Das Wunder war geschehen: Das kleine Aufgebot der Griechen hatte das große bei Marathon gelandete Heer der Perser geschlagen, die mit ihren Schiffen aufs Meer hinaus geflüchtet waren (490 v.Chr.). Athen, das der Rache des persischen Großkönigs zum Opfer fallen sollte, war gerettet. Aber nun mußte die Siegesbotschaft schnellstens in die Stadt gelangen. Der Überlieferung nach erklärte sich ein Mann bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Nach einem heißen Schlachttag lief er die über 42 Kilometer lange Strecke über Berge und durch Täler nach Athen, wo man ängstlich auf den Ausgang der Entscheidungsschlacht wartete. Wirklich konnte der Bote auf dem Marktplatz den Sieg melden, brach dann aber vor Erschöpfung tot zusammen. Seit 1896, dem Beginn der Olympischen Spiele neuerer Zeitrechnung, versuchen Langstreckenläufer im sog. »Marathonlauf« diese Leistung - allerdings unter besseren Bedingungen - zu wiederholen.
Hatte sich das Opfer jenes Mannes gelohnt? Gewiß, die Erleichterung in Athen muss unbeschreiblich gewesen sein. Aber lohnt es sich wirklich für eine Nachricht - auch wenn es eine gute ist - zu sterben?
Eigentlich gibt es nur eine einzige Botschaft, bei der dies der Fall ist: beim Evangelium, d.h. bei der guten Botschaft Gottes, dass er die Menschen liebt und will, dass sie ewiges Leben in der Gemeinschaft mit ihm in seiner Herrlichkeit haben sollen. Dafür hat er seinen Sohn, Jesus Christus, gesandt, und der ist allerdings für unsere Sünden am Kreuz gestorben, damit wir gerechtfertigt zu Gott kommen können. Wirklich, das ist die Botschaft, für die es der Sohn Gottes für lohnend hielt, zu sterben. Gerhard Jordy