Vor 400 Jahren entdeckte der berühmte Astronom Johannes Kepler sein drittes Gesetz zur Planetenbewegung. Nach langjährigen Beobachtungen der Planetenbahnen, die schon von seinem Vorgänger Tycho Brahe sehr genau dokumentiert worden waren, kam er zu der Erkenntnis, dass die Planeten die Sonne auf ellipsenförmigen Bahnen umkreisen. In seinem dritten Gesetz formuliert er eine erstaunliche Regelmäßigkeit, die für die Bahnen aller Planeten zutrifft. Wenn man nämlich das Quadrat der Umlaufzeit eines Planeten durch den längsten Radius der Ellipse hoch drei teilt, so ergibt sich immer ein gleicher Zahlenwert.
Kepler war klar, dass das nicht irgendwie Zufall ist, sondern dass hier ein weiser Baumeister seine Pläne umgesetzt hat. Er schreibt: »Ich fühle mich von einer unaussprechlichen Verzückung ergriffen ob des göttlichen Schauspiels der himmlischen Harmonie. Denn wir sehen hier, wie Gott gleich einem menschlichen Baumeister, der Ordnung und Regel gemäß, an die Grundlegung der Welt herangetreten ist.«
So war es dann auch immer sein Anliegen zu zeigen, dass die natürliche Welt ein Spiegel ist, in dem wir die Ideen Gottes erkennen können. Zugleich stellte er fest, dass Gott uns einen Geist gegeben hat, mit dem wir seine Pläne und Weisheit erkennen und erfassen können. Kepler sah sich als ein »Priester am Buch der Natur«, der Gottes Weisheit vermitteln und verständlich machen will.
Gott selbst offenbart sich in seiner Schöpfung. Im Staunen über seine Werke können wir ihn kennenlernen und seine Weisheit und Größe erahnen. Naturwissenschaft steht tatsächlich nicht im Widerspruch zu einem Glauben an einen Schöpfergott, sondern weist nur auf ihn hin. Das können auch viele Naturwissenschaftler unserer heutigen Zeit bezeugen.
Bernhard Volkmann