Die Fahrt ist längst zur Routine geworden. Nur das Randgeschehen abseits der Straße bietet etwas Abwechslung, wie die füllige Dame dort im Jogging-Anzug, die schnaufend gegen ihre Pfunde kämpft. Oder die Trachtenkapelle, die sich an der Bushaltestelle sammelt. Andernorts sind einige dabei, das Hausdach neu einzudecken, während unten welche zum Frühschoppen unterwegs sind. Aber die meisten nutzen wohl den Sonntag, um wieder mal richtig auszuschlafen.
Leben wir denn noch - sinniert man, während ein Pulk Motorräder donnernd überholt - in einem christlichen Land, in dem fast jeder Haushalt eine Bibel besitzt? Darin kann man erfahren, wie Gott sich das mit uns Menschen vorgestellt hat. So, wie er selbst einen Ruhetag einlegte (siehe Tagesvers), als er sein »Wochenprogramm« erfüllt hatte, so wollte er, dass seine Geschöpfe die Arbeit einmal Arbeit sein lassen. Nicht, um sich an diesem Tag auf alle mögliche Weise zu zerstreuen, sondern um sich auf ihn zu besinnen, sein Wort, und das, was er für uns verlorene Sünder getan hat. Jesus Christus starb für uns am Kreuz, um uns den Himmel zu öffnen und uns eine Ewigkeits-Perspektive zu geben.
Deshalb sind manche Menschen sonntags unterwegs. Um sich mit Gleichgesinnten zu versammeln, Christen, für die der Glaube an den Sohn Gottes Rettung und Leben bedeutet. Freilich, Frühschöppler und andere Freizeitgestalter haben hierfür weniger übrig. Für sie alle aber gilt: »Lasst euch versöhnen mit Gott!« Lasst euch herausholen aus dem dumpfen tötenden Trott! Und Christen (auch echte) sollten sich einmal fragen, wie ihr Kontrastprogramm aussieht an diesem Tag, der im Kalender - wer weiß wie lange noch - rot markiert ist. Johann Fay