Ein Missionar erzählte, er sei während des Zweiten Weltkrieges mit einem Schiff unterwegs gewesen, das von japanischen Flugzeugen bombardiert wurde. Zum Glück sank es so langsam, dass alle Rettungsboote und sogar noch einige Flöße zu Wasser gelassen werden konnten. Trotzdem stiegen nicht alle Leute hinein, sondern etliche blieben an Bord. Sie meinten, jetzt sei die Zeit gekommen, die zurückgelassenen Koffer zu plündern und den Schnaps in der Schiffsbar auszutrinken. Damit waren sie so eifrig beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkten, dass die Rettungsboote sich schon weit entfernt hatten und das Schiff plötzlich schnell zu sinken anfing. Schließlich sprangen sie über Bord; aber ihre schweren Taschen und vor allem der Sog des schnell sinkenden Schiffes rissen alle in die Tiefe. Man könnte sagen, dass ihre Gier sie umgebracht hat.
Wir alle leben wie auf einem sinkenden Schiff und sollten die von Gott in der Bibel angebotene Rettungsmaßnahme schleunigst in Anspruch nehmen. Wer weiß, wann es zu spät dafür sein wird? Aber wie viele Menschen meinen immer noch, auf jede erdenkliche Tour möglichst viele Reichtümer an sich raffen zu müssen, die sie dann später in Saus und Braus verjubeln wollen. Sie handeln wirklich, als würden sie ewig auf dieser Erde leben, wo es doch morgen schon vorüber sein kann, wie es unser Tagesvers so deutlich sagt.
Das Gestern ist vorüber und kann nicht zurückgeholt werden, und ob es ein Morgen gibt, ist für niemanden sicher. Uns gehört nur das Heute. Das sollten wir nutzen, wirklich nutzen und nicht mit etwas zubringen, das Gott am Ende nur als »Torheit« bezeichnen wird.
Hermann Grabe