Zuerst waren es nur ein paar Tropfen. Stetig kamen sie aus einem kleinen Loch in der Silikonfuge unserer Badezimmerwand heraus. Als ich die Abdichtung aufschnitt, wurde es immer mehr. Inzwischen von einer großen Pfütze umgeben, sah ich, dass der ganze Hohlraum unter der Dusche unter Wasser stand. Die Ursache war bald gefunden: Die Duschwanne hatte an einer Seite nicht ausreichend Halt, weil der Styroporträger um die Abwasserleitung herum ausgeschnitten worden war. Dadurch gab die Wanne bei Belastung etwas nach, die Silikonfuge ermüdete und durch den kleinen Spalt floss bei jedem Duschen Wasser in den Hohlraum.
Diese Erfahrung zeigt mir, wie wichtig ein festes Fundament ist. Materieller Wohlstand, Erfolg im Beruf und die Anerkennung von Kollegen und Freunden sind schön und geben mir ein angenehmes Selbstwertgefühl. Aber bleiben sie erhalten, wenn Krankheit, Sorgen und Nöte mich plagen? Oder gerät meine Welt aus den Fugen, wenn meine Leistungsfähigkeit nachlässt und mir nicht mehr alles wie geplant gelingt? Ich merke: Ich brauche ein Fundament, das mir dauerhaften Halt gibt. Es muss sich auch dann als zuverlässig erweisen, wenn ich unter Druck stehe.
In der Bibel wird Gott als Felsen beschrieben, der niemals wankt. Er ist zuverlässig und kann durch nichts erschüttert werden. Weil er uns liebt, sucht er eine Beziehung zu uns. Er will, dass wir an ihn glauben und zu ihm gehören möchten. Dann kann er unserem Leben ewigen Halt geben. Seine Liebe ist unabhängig von unserer Leistung. Er ist treu und bleibt auch dann noch bei uns, wenn wir schwach sind. Was kann klüger sein, als unser Leben auf Gott zu bauen?
Andreas Droese