Ich komme in das Büro eines Kollegen. Es ist mäuschenstill. Der Einkäufer sitzt vor seinem Computer und rührt sich nicht. Auf einmal dringt ein Stoßseufzer zu mir, der augenscheinlich von dem Mann am Computer kommt: »Ich hab's schwer!« - Wieder Stille. Danach lachen wir beide herzlich. Aber es charakterisiert unsere Situation. Wir werden von Systemen beherrscht, ob wir wollen oder nicht. Ist das noch ein Leben? War das doch gut, als wir noch Papier wälzten, aber jetzt? Der Mensch beherrscht nicht das Computersystem, sondern er wird von ihm beherrscht. Außerhalb dieses Systems geht nichts mehr. Alles ist darauf abgestellt, jedes Formular, jeder Arbeitsgang. Der Stoßseufzer kam von Herzen. Schrecklich! Man wird völlig eingespannt, der Computer mahnt einen, wenn die Post nicht erledigt ist oder Vorgänge nicht bereinigt wurden. Man wird gezwungen mitzumachen, es geht einfach nicht mehr anders.
Dabei ist der Mensch, Gott sei Dank, von Natur aus kein Bestandteil dieses Systems, sondern ein lebendiger Organismus. Gott schuf ihn als ein lebendiges Wesen mit Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Intelligenz. Wozu dieser Aufwand? Weil Gott als Schöpfer mit seinem Geschöpf spontane, verantwortliche, intelligente Gemeinschaft haben will. Das ist mehr als Leben in einem System. Den allein wahren Gott und Jesus Christus erkennen, bedeutet, den Schöpfer kennen zu lernen, der seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um den Menschen ewiges Leben zu geben, indem er die Frage der Schuld am Kreuz auf Golgatha gelöst hat. Jochem Keil