So ein Sturm! Das hatte er noch nicht erlebt, obwohl man schon sagen musste, dass er ein recht erfahrener Seemann war. Er hatte es sogar bis zum Kapitän gebracht und war stolzer Führer eines eigenen Schiffs. So schnell konnte ihn nichts aus der Ruhe bringen ...
Aber heute?! Die Wellen schienen immer höher zu werden. So schnell konnten sie gar nicht schöpfen, wie das Wasser wieder in das Schiff schwappte. Alle Ladung war schon über Bord geworfen, um das Schiff leichter zu machen, alle packten mit an ... Doch, halt! Alle? Fehlte da nicht einer? Ja, richtig: Sie hatten doch einen Passagier mitgenommen, der nach Tarsis mitfahren wollte. Der war ihm sowieso etwas seltsam vorgekommen: kein Preis schien ihm zu hoch, sein Gesichtsausdruck hatte die Züge eines Mannes, der auf der Flucht zu sein schien. Doch was soll’s - er zahlte gut und so fragte der Kapitän nicht großartig nach. »Was ich nicht weiß ...« Aber jetzt könnte er doch ruhig mit anpacken und retten, was zu retten war, und beten, falls er einen Gott kannte. Der Kapitän wollte ihn holen und stellte fest, dass der Fahrgast seelenruhig und fest schlief! War das denn möglich? »Wach auf, du Schläfer! Steh auf, ruf deinen Gott an! Vielleicht wird dein Gott uns helfen!« Jona - so hieß der Passagier - taumelte an Deck. Schnell war es heraus: »Der Sturm ist um meinetwillen geschehen, weil ich auf der Flucht bin vor meinem Gott!« Das hatte er nun kapiert, der Jona: Vor Gott kann man nicht weglaufen. Und das lernte er später auch noch: Vor Gott braucht man nicht wegzulaufen, denn er liebt uns Menschen sehr! (Nachzulesen in der Bibel: Jona 1,1-7) Ralf Kausemann