Spuren im Internet

Meine Sonntagszeitung berichtete zum Internet-Boom über eine Besorgnis erregende Entwicklung, dem »Cyber-Stalking« (engl. = heranpirschen). So nennt sich das neue Phänomen der Datenausspähung. Dabei gehe es nicht um Hacker, die zum Datenklau mit komplizierten Programmiermethoden in fremde Computer einbrechen, sondern um das ganz gewöhnliche Sammeln und Abgleichen von Personendaten im Netz. Schon wer mit einem herkömmlich konfigurierten Browser Web-Seiten anklicke, lege eine Visitenkarte ab, die Infos auch über zuvor aufgesuchte Seiten enthalten könne. Bereits die Informationen über Datum und Uhrzeit können zu einem Persönlichkeitsprofil des Absenders ausgewertet werden.
Es ist verständlich, dass angesichts dieser Tatbestände der Markt für Sicherheitsprogramme boomt, die vor solchem »Ausspähen« schützen sollen. Aber wir werden dadurch auch mit der Tatsache konfrontiert, dass alles in unserem Leben Spuren hinterlässt. Es ist kein angenehmer Gedanke, dass jemand von allen Details unseres Lebens Kenntnis bekommt, davon ein Persönlichkeitsprofil erstellt und dies für seine Interessen und vielleicht zu unserem Schaden benutzt. Würde ein solches Profil in unserem Sinne sein? Wohl kaum, denn es würde schonungslos alle Fakten berücksichtigen, auch die, die wir selbst lieber ausblenden würden. Unser Tagesvers konfrontiert uns mit einer ähnlich dramatischen Tatsache, nämlich dass Gott uns schon längst durch und durch kennt. Und all das will er nicht gegen uns verwenden, sondern uns statt dessen ein neues Leben anbieten, völlige Reinheit und Befreiung von Schuld inbegriffen! Joachim Pletsch