Es gibt unzählige Dinge und Personen, über die man sich aufregen kann. Es gibt sie, weil so vieles falsch läuft in dieser Welt. Wessen Blick für das Unrecht und die Bösewichte in dieser Welt scharf geworden ist, kann dahin kommen, gegen alles und jeden zu sein. Das ständige Beschäftigtsein mit dem Morast dieser Zeit und mit den Menschen, die darin waten, bewirkt eine feindselige Haltung. Die Lebenssicht ist dann so verengt, dass sie zum »Tunnelblick« wird, ausschließlich auf das Böse konzentriert. Trifft man auf solche Zeitgenossen, merkt man sehr rasch, was sie im Augenblick besonders aufregt. Bekanntlich kann ein übervolles Herz nur sehr schwer schweigen.
Heißt das, man soll gegenüber dem Unrecht gleichgültig sein? Auf gar keinen Fall. Aber besser als Contra ist Pro. Pro Gott! Das heißt, die richtige Haltung gegenüber Gott! Diese Haltung wird in unserem Bibelvers als Furcht Gottes bezeichnet. Damit ist eine ehrfurchtsvolle Haltung gegenüber Gott gemeint, die das Böse im Blick auf Gott scheut und sich darin ausdrückt, das in Gottes Augen Gute eifrig verwirklichen zu wollen. Hier geht es also nicht um Angst vor Gott, sondern um eine tiefe Scheu, Gottes Willen durch falsches Verhalten zu verletzen. Diese Furcht Gottes gründet in der Größe und Heiligkeit Gottes. Sie sollte unser Herz erfüllen. Und wenn wir sehen, dass dieser Gott uns trotz unseres Versagens lieb hat, so ist eigentlich alles beisammen, um in jeder Beziehung »Pro« zu sein. Für Gott und seine Ordnung, für die Mitmenschen und für alles Gute, was er uns gibt. Friedhelm Orlikowski