Neu entwickelte Computerhardware und -software testet man mit dem sogenannten DAU, dem »dümmsten anzunehmenden User« (Benutzer). Es handelt sich dabei nicht um die objektiv dümmste Testperson, sondern um Computerbenutzer, die kein Grundlagenwissen haben. Da sie kein Sachverständnis mitbringen, können sie durch grobe Denk- und Anwendungsfehler im Umgang mit der Technik das ganze System zum Absturz bringen. Ein System, das den Härtetest mit dem DAU nicht übersteht, wird deshalb nicht zur Benutzung freigegeben, sondern muss überarbeitet werden.
Bei der Betrachtung der Schöpfungsgeschichte und des bald folgenden Sündenfalls scheint es, als hätte Gott beim System »Erde« nicht an den Härtetest gedacht. Denn schon die ersten »Benutzer« Adam und Eva richteten Gottes Plan einer ungestörten Beziehung zwischen ihm und den Menschen zu Grunde. Das ganze System kam zum Absturz. Allerdings lag das nicht an Gott, sondern am Menschen, der mit der Möglichkeit geschaffen war, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Wir Menschen sind keine programmierten Roboter, die tun müssen, was ihr Erfinder sich vorgestellt hat, sondern Wesen, die sich für oder gegen Gottes Plan entscheiden können.
Schön ist, dass Gott die falsche Entscheidung der Menschen von Anfang an mit eingeplant hat: Bereits vor Grundlegung der Welt erwählte er seinen eigenen Sohn Jesus Christus als Stellvertreter für unsere falschen Entscheidungen und unsere Fehlerhaftigkeit. In Christus hat jeder Mensch die Möglichkeit, in einer wiederhergestellten Beziehung mit Gott zu leben. Gott gibt jedem Einzelnen die Chance, sein Erlösungswerk anzunehmen und somit in einem »vollkommenen System« zu leben – oder ihn abzulehnen. Kathrin Stöbener