Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist.
2. Timotheus 2,1
Der Journalist Max Polonyi schreibt: »Die Benennung der Ehejubiläen funktioniert in Deutschland in etwa so: Je länger eine Ehe hält, desto härter und wertvoller das Material, nach dem sie benannt ist. Nach einem Jahr feiert man Papierhochzeit, nach fünf Jahren Ehe die hölzerne, nach 20 die porzellane, nach 25 und 50 Jahren erst die silberne, dann die goldene Hochzeit. Es ist, als wäre die Ehe eine Sportart, bei der diejenigen, die am längsten aushalten, gewinnen. Der 70. Hochzeitstag ist jedoch eine Ausnahme in der Reihe der Jubiläen. Man spricht nicht mehr von Gold oder Silber, sondern von der Gnadenhochzeit.« Die Gnade setzt allem die Krone auf.
Wir alle sind auf Gnade angewiesen, besonders in der Ehe. Heiraten sollte nur der, der gut im Vergeben ist. Kleinliches Aufrechnen erstickt die Liebe. »Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr« (Kolosser 3,13).
Schwächeln Sie nicht im Gnädigsein!
»Wo sind meine Sünden? Sie lasteten schwer, / versenkt in der Tiefe, verschwunden im Meer, / im Abgrund der Liebe, Gott sieht sie nicht mehr. / Sie waren unzählig, doch Gnade ist mehr!
Halleluja! Gnade ist stark, stärker als Schwachheit, neu jeden Tag. / Staunt über Gnade und was sie vermag!
Wie kannst Du vergessen, allwissender Herr, / den Mühlstein versenken - mich nicht hinterher? / Barmherzigkeit folgt mir statt Tod und Gericht. / Dein Zorn ging vorüber, doch Gnade nicht!
Trotz Stolpern und Fallen, trotz all meiner Schuld, / ruht doch Dein Gefallen auf mir in Geduld. / Dein Sohn gab sein Leben als Preis für mich her. / Du siehst mich in Christus, denn Gnade ist mehr!«
Andreas Fett