Was für ein wunderschönes Urlaubsland ist doch Israel! Ob man in einem der Meere (im Roten, Toten, Galiläischen oder im Mittelmeer) badet, die bizarren Wüstenformationen im Süden durchstreift oder die verschiedenen Orte im Kerngebiet besucht und sich dadurch biblische Begebenheiten besser vorstellen kann, man ist fasziniert von den vielfältigen Eindrücken.
Die Hauptstadt Jerusalem ist ein Schmelztiegel der Kulturen, denn man kann in den Mauern dieser alten Stadt neben der Mehrheit der dort wohnenden Juden Minderheiten von allen möglichen Rassen, Kulturen und Religionen antreffen. Schon die Juden bilden alles andere als eine ethnische Einheit. Da gibt es die schwarz gekleideten orthodoxen Juden, die das Studium der Heiligen Schrift sehr ernst nehmen und bestrebt sind, nach dem von Mose überlieferten Gesetz zu leben. Daneben wohnen die modernen liberalen Israelis, die sich kaum von den Bewohnern deutscher Städte unterscheiden. Dazu kommen Christen verschiedener Konfessionen und Araber, die in zwei großen Moscheen in Jerusalem Allah verehren. Ob es in irgendeiner Hauptstadt der Welt wohl größere Gegensätze gibt?
Jede dieser Gruppen möchte ihre Interessen wahrnehmen. Sowohl die Israelis als auch die Araber beanspruchen Jerusalem als ihre Hauptstadt. Unser Tagesvers sagt aber, dass der Gott der Bibel »mit großem Eifer für Jerusalem eifert«. Er bestimmt das Schicksal dieser Stadt, nicht die Menschen, die darin wohnen. Von Gott hängt ihre Zukunft ab. Würde dies endlich bedacht und brächte die Ehrfurcht vor Gott die Menschen dazu, nicht selbst ihr Schicksal in die Hand zu nehmen, dann wäre Frieden wohl möglich für diese Stadt. Eberhard Liebald